Das Thema Organspende habe ich nie wirklich auf dem Zettel gehabt, bis ich vor einigen Jahren, während meines Auslandsaufenthaltes in Amerika mal Kontakt mit einem Schulkameraden hatte, der eine Niere brauchte. Ich habe mich damals sogar prüfen lassen, ob ich als Spender in Frage komme.
Mir war aber bewusst, dass ich das Leben eines Jungen Menschen retten könnte, dass war ein tolles Gefühl!
Als rauskam, dass ich ihm nicht helfen kann, ist das Thema wieder auf dem Abstellgleis gelandet und geriet in Vergessenheit. Ich habe schlicht weg nicht daran gedacht.
Ein paar Jahre später habe ich dann durchs Radio von einer Aktion gehört und sofort kam mir mein Schulfreund aus Amerika wieder in den Sinn. Ich informierte mich, wo ich einen Organspendeausweis Erhalten kann und bei dieser Recherche sind mir viele Artikel aufgefallen, die eher von Organspende abraten. Ich habe mir ein paar durch gelesen und habe richtig Angst bekommen. Darauf hin habe ich, mit dieser Sorge, mit meiner Freundin und einem befreundet Pärchen gesprochen. Die Stimmung war eher anti. Nach diesem Abend habe ich das Thema Organspende für mich abgehakt.
Bis zu dem Moment, wo Du, lieber René, auf der HaKo 2019 in Lübeck auf der Bühne standest.
Ich war am nächsten Tag an dem Infostand und habe meine Bedenken geäußert und viele interessante Infos erhalten. Aber ich dachte mir: „logisch, die wollen ja, dass ich mir einen Ausweis hole. Ich frage lieber noch ein paar mehr Leute und belese mich selbst weiter zu dem Thema“.
Gesagt, getan!
Ich habe Wochenlang mit Menschen, die selbst einen Ausweis haben, sowie mit welchen die keinen haben, mit informierten Menschen und auch mit nicht informierten, mit Ärzten und anderen Mitarbeitern aus Krankenhäusern und Praxen gesprochen und konnte so meine Bedenken immer weiter abbauen. Man merkt, dass je mehr Infos Menschen haben bzw. je gebildeter im Thema Organspendeausweis, Sie sind, desto eher haben Sie selbst einen Ausweis.
Heute freue ich mich auf meinen WJ Organspendeausweis und bin stolz, eine gute Tat getan zuhaben und die Möglichkeit zu haben evtl. Menschenleben zu retten.
Lennart Ewers